Editorial

Franziska Müller Tiberini, Präsidentin FSM

«Technologie ist nichts. Wichtig ist, dass Du den Glauben an die Menschen bewahrst, dass sie von Grund auf gut und intelligent sind und dass wenn du ihnen Werkzeuge gibst, sie wundervolle Dinge damit anstellen.» Steven Jobs

Die Technologie hat in den letzten 14 Monaten, seit dem ersten Shutdown, auch uns als FSM-Vorstand ermöglicht, mit der Mediationswelt in Kontakt zu bleiben. Neue Technologien wie «online» eröffnen in der Kommunikation, in der Konfliktlösung und dem entsprechend in der Mediation, neue Möglichkeiten. Die Fachgruppe «Online» befasst sich intensiv mit dem Einfluss der Technik in der Mediation, wie auch dieser Newsletter. Neue Werkzeuge erweitern unsere Werkzeugbox. Es ist kein Ersatz für das Bewährte, sondern eröffnet neues Potential für Lösungen. Diese Offenheit wünsche ich uns allen für die Weiterentwicklung in der Mediation. 



1. Schwerpunkt Online-Mediation

1.1. Professionelle Online-Mediation

Nadia Dörflinger und Erika Ruggle

Aussitzen, ignorieren oder ablehnen der Online-Mediation war gestern. Online-Mediation bleibt – genau wie Online-Shopping und Homeoffice. Professionelle Online-Mediation erfordert von uns Fachpersonen jedoch weitaus mehr an Gestaltungsleistung als nur die Auswahl eines geeigneten Videokonferenzsystems.

Wir sind in der neuen Selbstverständlichkeit angekommen. Diese umfasst sowohl Offline- wie auch Online-Mediation – beides, nebeneinander. Jedes Format hat seinen Kontext, seine Klientel, seine Berechtigung und seine Vorteile. Die heute sehr einfachen technischen Zugangsmöglichkeiten und eine zunehmende Akzeptanz seitens der Auftraggebenden und Konfliktparteien, Konflikte digital zu klären, geben der Online-Mediation besonderen Aufwind.

Mediieren im virtuellen Raum

Professionelle Online-Mediation braucht sorgfältiges Hinschauen und Transformieren: Welche Prozess-Phasen und –Elemente können 1:1 übernommen werden, welche müssen für den virtuellen Raum adaptiert oder neu gedacht werden? Wie sollen Beziehungs- und Vertrauensaufbau gestaltet und wie kann die mediative Haltung transportiert werden? Wie kann Vertraulichkeit sichergestellt werden? Wie erfolgen Dokumentenmanagement und -bearbeitung, wie erfolgt die Ergebnissicherung? Welche Tools sollen zum Einsatz kommen? Was braucht es an Vorbereitung und Kommunikation mit den Konfliktparteien? Professionelle Online-Mediation braucht professionelle Gestaltungsleistung!

Im Bereich Arbeitskonflikte bemerken wir eine Zunahme der Fälle aufgrund der Arbeit im Homeoffice. Die Hürde, eine Mediationsperson zu kontaktieren, ist niederschwelliger geworden. Infolge des Arbeitens von zuhause aus, dient der «sichere Rahmen» im vertrauten Umfeld als Katalysator für die Kontaktaufnahme. Zugenommen haben auch die Fälle, die mit wenig Interventionsaufwand beigelegt werden können; eine attraktive Variante auch für die Klienten.

Die Online-Mediation erfordert eine hohe Präsenz seitens der MediatorIn wie auch die klassische Offline-Mediation. Jedoch findet in der Online-Mediation eine Kanalisierung der Aufmerksamkeit durch das Medium Bildschirm statt. Aufgrund dessen erhöht sich der Fokus auf das Gesicht und den Oberkörper. Sich dessen bewusst zu sein und entsprechende Massnahmen und Regenerationszeit einzuplanen, gehört zur Selbstsorge als MediatorIn. Generell haben wir die Erfahrung gemacht, dass mehr Sitzungen durchgeführt werden von kürzerer Dauer und mit häufigeren Pausen.

Die unterschiedlich stark eskalierten Konflikte können ebenso adäquat online mediiert werden. Auch hier ist die Gestaltungsleistung der MediatorIn zentral. Die Beziehung herzustellen und zu erhalten erfordert entsprechende Massnahmen seitens der MediatorIn, insbesondere eine Zuwendung zu den Beteiligten.

Wir haben die Online-Mediation in dieser herausfordernden Zeit ausprobiert, getestet, verbessert und viel erlebt dabei. Sie hat enormen Vorwärtsschub erhalten und wir bringen sie gerne weiter voran. Gerne kommen und bleiben wir mit Euch im offenen und anregenden Austausch darüber.

 

Nadia Dörflinger, M.A. Communication, Conflict Management & Mediation und CAS Supervision, Co-Leiterin Konfliktmanagement an der ETH Zürich.

Erika Ruggle, Juristin und Mediatorin FSM, Erika Ruggle Mediation GmbH, tätig als unabhängige Ansprechstelle für Organisationen und Unternehmen in Arbeitskonflikten sowie als Konfliktfachfrau im Kontext Familie, Generationen und Paare.



1.2. Neue FSM-Fachgruppe Online-Mediation: Ziele und Vorgehen

Jürg Girschweiler und Peter Riederer

Effektive und sorgfältige Online-Mediation ist mehr als eine Frage der digitalen Werkzeuge oder der technischen Affinität der Mediator/-innen. Die Anfang 2021 ins Leben gerufene Fachgruppe innerhalb der FSM soll Chancen und Grenzen von Online-Mediation in den verschiedenen Praxisfeldern der Mediation aufzeigen und thematisieren (siehe unten). Unter den Mitgliedern der Fachgruppe aber auch für die im FSM vereinten Organisationen und deren Mitglieder sollen Erfahrungen ausgetauscht, Lösungsimpulse miteinander gedacht und der Austausch zwischen Interessierten gefördert werden. Zu den Zielen der Fachgruppe gehört auch, konkrete Handlungsempfehlungen und Checklisten zu erarbeiten, und über mögliche Qualitätsrichtlinien nachzudenken. Die Zusammenarbeit erfolgt online und offline, nach Bedarf werden Webinare veranstaltet. Den Mitwirkenden soll gegenseitige Unterstützung geboten werden.

An den ersten Treffen der Fachgruppe sind unter anderem folgende Vorteile und Möglichkeiten von Online-Mediationen zur Sprache gekommen:

  • Geringerer Zeit- und Kostenaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Mediationssitzungen
  • Geregelter Dialog, weniger Eskalation, stärkerer Fokus auf Lösungssuche
  • Physischer und psychischer Schutz durch räumliche Distanz bei tieferer Eintrittsschwelle
  • Erweiterung und Intensivierung der Einsatzbereiche; Inklusion
  • Möglichkeit der Co-Mediation und der Intervision
  • Hilfe durch unterstützende Apps, Einblenden von Präsentationen.

Mindmap (PDF)

Die Fachgruppe bietet interessierten Mediatorinnen und Mediatoren an folgenden Daten einen Online-Fachaustausch an. Diese werden im Wechsel von den Mitgliedern der Fachgruppe moderiert. Teilnehmende erhalten eine Bestätigung für Weiterbildungsstundie FSM. Die nächsten Treffen im Rahmen von Zoom-Meetings sind für diese Daten angesetzt: 21. Juni, 20. August, 5. Oktober und 26. November 2021, jeweils über Mittag von 12-13 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt auf 15 Teilnehmende, also bitte rasch anmelden.

Kontakt für Zoom-Anmeldungslink: admin(at)yell.ch, Peter Riederer



1.3. Weitere Ressourcen zum Thema



1.4. Konfliktlösung am Bildschirm

Ein Beitrag von Walter Speidel für das Fachmagazin Immobilia des Schweizerischen Verbands der Immobilienwirtschaft.

Aktuell und künftig werden unterschiedliche Denk- und Lösungsansätze, Iterationen und Kollaborationen benötigt, um Konflikte wie Baumängel und Mieterstreitigkeiten kostengünstig zu beseitigen. Die Online-Lösung ist die günstigste, schreibt Walter A. Speidel von Kreuzplatz Mediation. Mediation sei ein geeignetes Werkzeug für die Lösung von Konflikten zwischen Angestellten im Homeoffice, von Hauseigentümern mit Mieter etwa bei Sanierungen, mit Handwerkern und ausführenden Firmen sowie unter Geschäftspartnern und Gewerbetreibenden.

Artikel



1.5. Frankreich führt Zertifizierung für Online-Mediationen ein

Als erstes Land hat Frankreich verbindliche Regeln aufgestellt für Anbieter von Online-Mediationen und -Schiedsgerichtsdiensten. Ein Zertifikat namens Certilis bürgt für die Einhaltung gewisser Standards. Grundsätze dafür sind Kompetenz der ausführenden Personen und Organisation, Sorgfalt, Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und Wahrung der Vertraulichkeit. Der Schutz personenbezogener Daten ist zu respektieren, die Verarbeitung darf nicht allein auf Basis von Algorithmen oder automatisiert erfolgen. Schliesslich sind alle involvierten Personen auf verständliche, detaillierte und personenbezogene Weise über die Bedingungen, unter denen die gütliche Lösung durchgeführt oder das Schiedsverfahren durchgeführt wird, zu informieren. Die dazu gehörende Verordnung ist am, 23.12.2020 in Kraft getreten.

Details dazu hat das franz. Justizministerium zusammengestellt.



2. Neues aus der FSM

2.1. 10 Jahre ZPO

10 Jahre nach ihrer Einführung lässt sich eine (Zwischen-)Bilanz ziehen zu den Auswirkungen der ersten gesamtschweizerisch gültigen Zivilprozessordnung (ZPO). Sie brachte unter anderem die gesetzlichen Grundlagen für Mediationsverfahren. Vieles hat sich hat sich in der Praxis bewährt, manches brauchte Anlaufzeit und brachte Schwierigkeiten bei der Umsetzung mit sich. Der Bundesrat hat darum punktuelle Modifikationen vorgeschlagen, die in der anstehenden ZPO-Revision berücksichtigt werden sollen. Unter anderem soll mit einer Änderung des Prozesskostenrechts der Zugang zu den Gerichten erleichtert werden. Die Mediationsregeln sollen aber weitgehend unverändert bleiben. Eine Ausnahme bilden die Wiedergutmachungsverfahren.



2.2. «Mediation statt Strafe»

Ein Beitrag zur Strafprozessordnung. Im letzten Moment ist der Vorschlag für eine Mediation zwischen Opfern und Beschuldigten in die laufende StPO-Revision gerutscht. Gerade bei häuslicher Gewalt wäre dies fatal, meint Beat Oppliger, Oberstaatsanwalt im Kanton Zürich und seit Anfang 2020 Präsident der Schweizerischen Staatsanwälte-Konferenz. In einem Beitrag für die «NZZ am Sonntag» übt er Kritik an einem Vorschlag der Rechtskommission des Nationalrats, der vorsieht, dass sowohl beschuldigte Personen als auch die Opfer einer Straftat in jedem Verfahrensstadium ein vom Strafverfahren getrenntes Mediationsverfahren zur Wiedergutmachung und Versöhnung verlangen können. «Eine halbgare Idee droht Gesetz zu werden». Die vorgeschlagene Regelung biete der beschuldigten Person einen starken Anreiz, ein solches Wiedergutmachungsverfahren zu beantragen, da dies strafmildernd wirken kann. Bei Beziehungsdelikten könnten Opfer unter massiven Druck kommen, einer Wiedergutmachung zuzustimmen, die sie eigentlich gar nicht wünschen. Der vorgeschlagene Gesetzestext biete keinerlei Anhaltspunkte, wie mit diesem Problem umzugehen sei.

Link



2.3. Tag der Mediation 2021

Das Thema 10 Jahre ZPO steht auch im Zentrum der Aktivitäten zum diesjährigen Tag der Mediation am Freitag, 18. Juni 2021. Wo und was an diesem Tag veranstaltet wird, stand zum Redaktionsschluss dieses Newsletters noch nicht fest. Informationen sollten sich auf der Website tagdermediation.ch finden lassen.

https://www.tagdermediation.ch
(siehe auch unter 4. Veranstaltungen)



2.4. Kathrin Jehle wird neues Vorstandsmitglied in der FSM

Als designiertes neues Vorstandsmitglied hat sich Katrin Jehle an der Online-Delegiertenversammlung der FSM von Ende Mai 2021 vorgestellt. Die Abstimmung der Delegierten läuft noch, dürfet aber Formsache sein. Wir gratulieren Katrin Jehle schon jetzt zu ihrer Wahl. Ihre Ausbildung zur Mediatorin hat sie am Friedensinstitut Basel absolviert. An der Universität Basel hat sie auch ihr Studium der Soziologie absolviert, das sie mit dem Master abgeschlossen hat. Derzeit doktoriert sie an der Universität Zürich. Die dipl. Pflegefachfrau verfügt über Erfahrungen im Gesundheitswesen, im Public Management und in der Qualitätssicherung, im Coaching und in der dialogfokussierten Beratung. Seit 2015 arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Luzern.



3. Neues aus den Fachgruppen und Mitgliedsorganisationen

3.1. Familienmediation

Für die Geschäftsstelle des Schweizerischen Vereins für Familienmediation SVFM wird auf den 1. Januar 2022 eine Geschäftsführerin oder ein Geschäftsführer mit einem 20%-Pensum gesucht. Der SVFM ist die Fachorganisation im Bereich der Familienmediation und vereint schweizweit insgesamt 200 Mitglieder (https://www.familienmediation.ch/de/). Zu den Aufgaben des SVFM gehören unter anderem die Förderung und Qualitätssicherung der Familienmediation und die Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Ausbildungsinstitutionen sowie mit Universitäten und Hochschulen. Seit 2013 führt Cilgia Schorta das Vereinssekretariat, sie will dieses Amt nun in gute Hände übergeben. Die administrative Führung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Co-Präsidium und dem Gesamtvorstand des SVFM erfolgt, ist eine abwechslungsreiche, herausfordernde Tätigkeit am Puls der Mediationsszene Schweiz.

Das Aufgabenprofil und weitere Angaben zu der Stelle finden sich hier...



3.2. Institut für Mediation (IfM)

Ein Podiumsgespräch zum Thema «Vielfalt in der Mediation» organisiert der IfM am Vorabend des Tags der Mediation, am Donnerstag, 17. Juni 2021, 18.30 – 20.00 Uhr. Es diskutieren: Claude-Hélène Mayer, Professorin für Industrie- und Organisationspsychology, Mediatorin und Ausbilderin für Mediation; Susanne Mouret, Mediatorin, Ausbilderin, Co-Präsidentin Klärungshilfe Schweiz und Beraterin; Peter Krepper (Moderator), Mediator, Rechtsanwalt, Supervisor und Coach. Digitale Veranstaltung über Zoom, gratis für Mitglieder von IfM und MFS, Gäste: 50 Fr. Unkostenbeitrag. Anmeldung über Doodle und per E-Mail, damit der Zoom-Link gesendet werden kann.

Flyer mit allen Angaben



3.3 UMCH-Herbstanlass Save the Date

Der Herbstanlass «Mediation Update» des Vereins Universitäre Mediation Schweiz (UMCH) findet am 8. November 2021 nachmittags in Zürich Oerlikon statt (Holiday Inn Zürich Messe). Für den Anlass konnte Verhandlungsprofi Dr. Adel Abdel-Latif (when negotiations get tough – www.drabdellatif.com) engagiert werden. Er gibt Einblick in seine Verhandlungsstrategien, wird mit den Teilnehmenden diskutieren und Fragen beantworten. Anschliessend Apéro.

Bitte vormerken. http://www.umch.ch



3.4. Elder Mediation

Best Practise im Haus Tabea: Praktizierte Mediation lebt davon, von Vorbildern zu profitieren und zu lernen. Ein solches Beispiel ist das Konfliktlösungsmodell, das eine grosse Alterseinrichtung in Horgen am Zürichsee bietet, das Haus Tabea. Mit Weiterbildungsangeboten in «Elder Mediation», die allen Mitarbeitenden im Haus Tabea offenstehen, gibt es die Möglichkeit, mediative Gesprächsführung zu erlernen und zu vertiefen und so Konflikte im Arbeitsumfeld und/oder im Privatleben konstruktiv anzugehen. Dabei geht es um Konflikte rund ums Altern und nicht bloss um Differenzen zwischen älteren Menschen oder dem Personal.

Mehr zu Mediation im Alter am Bespiel des Hauses Tabea hier...



3.5. Wirtschaftsmediation

Die Schweizerische Kammer für Wirtschaftsmediation (SKWM), Sektion Zürich, organisiert für ihre Mitglieder diese drei Anlässe:

INSIGHT «Glaubenssätze und Idealisierungen – Konfliktstoff im eigenen Gepäck» mit David Bösl, Theologe und Diakon mit Zusatzausbildungen im Bereich Personalführung, Moderation und Notfallseelsorge, bis 2020 Leiter der Kirchengemeinde Zürich-Wiedikon. Mittwoch 9. Juni 2021, 18:30 – 20:00 Uhr via ZOOM. Der Zugangslink wird kurz vor der Veranstaltung zugestellt.

Anmeldung


INSIGHT «Wahl des adäquaten ADR-Verfahrens» mit Jonas Fischer, Jurist, beratender Experte für alternative Streitbeilegungsverfahren, EXPADR, Forscher und Habilitand im Bereich Digitalisierung und Recht an der Harvard Law School; und Anne Mirjam Schneuwly, Mitbegründerin der Plattform EXPADR, Gutachterin / beratende Expertin für alternative Streitbeilegungsverfahren und Oberassistentin an der Universität Zürich, RWI. Die beiden sind Co-Autoren des Buches «ADR – Alternative Dispute Resolution». Mittwoch, 16. Juni 2021, 18:30 – 20:00 Uhr via Zoom. Der Zugangslink wird kurz vor der Veranstaltung zugestellt.

Anmeldung


SPOTLIGHT «Firmenübergabe – Nachfolgesicherung» mit Franziska Müller-Tiberini, Mediatorin, Beraterin für Familienunternehmen, Präsidentin FSM. Samstag, 4. September 2021, 09:00 – 17:00 Uhr. Ganztages-Workshop im Rahmen einer Hybrid-Veranstaltung. Die Veranstaltung ist geplant als Präsenz- und ZOOM- Veranstaltung. Der Zugangslink wird kurz vor der Veranstaltung zugestellt.

Anmeldung



Meldungen, Literatur, Veranstaltungen

4.1. Mediation in der Projektentwicklung

Die Bewältigung der Projektkrise in der Immobilienprojektentwicklung durch Mediation lautet der Titel einer Masterarbeit von Simone Blätterbinder, eingereicht am Institut für Immobilienwirtschaft an der FH Wien. Die angehende Juristin hat die Gründe für Störungen in der Immobilienprojektentwicklung untersucht, die schlimmstenfalls zum Scheitern von Vorhaben führen können, und wie die Mediation als alternative Streitbeilegungsmethode herangezogen und eingesetzt werden kann.

Masterarbeit



4.2. Ilanzer Sommer

Vom 12. bis 14.8.2021 treffen sich auf Einladung des Forums für Friedenskultur engagierte Bürgerinnen und Bürger in den Bündner Bergen zur Diskussion der Frage: Was braucht die Schweiz, um eine Friedenskultur zu wahren – gerade jetzt, wenn die Spannungen zunehmen? Wer ist dafür zuständig? Welche Rolle spielen die Schulen, die Gemeinden, die gesamte Gesellschaft? Das Thema steht in direkter Verbindung mit dem Webinar, das von der FSM am 25. Mai organisiert wurde und bei dem diskutiert wurde, wie die Erfahrungen und Methoden aus der Mediationsarbeit genutzt werden können, um die Fähigkeiten in Dialogführung und Konfliktlösung in unserer Gesellschaft zu fördern. Der Ilanzer Sommer bietet ein ganzheitliches Programm auf drei Ebenen: Der Morgen ist der Inspiration, Diskussion und Ko-Kreation in den thematischen Gruppen ("Tracks") Bildung, Gemeinden und Gesprächskultur gewidmet. Auf einer zweiten Ebene gibt es täglich ein Angebot an Weiterbildungen (u. a. durch die Berliner Mediationsexperten inmedio). Auf dritter Ebene findet ein Veranstaltungsprogramm statt mit einem Filmfestival (gemeinsam mit KOFF), Konzerten (Corin Curschellas), Gedankengängen (u.a. mit Altbundesrätin Evelyne Widmer-Schlumpf), einem Podiumsgespräch "Rütlischwur 4.0" zu einem neuen Gesellschaftsvertrag für die Schweiz und einem Referat von der Mediationskoryphäe Jean-Paul Lederach. Der Ilanzer Sommer, organisiert von Lea Suter, will den Rahmen bieten für einen Austausch, der über das Forum hinaus zu neuen Diskussionen und Projekten anregt und zu einer aktiv gelebten Friedenskultur beiträgt. Die Anmeldung ist ab 1. Juni möglich.

Programm und Details



4.3. Perspectiva Basel öffnet Tür am Tag der Mediation

Seit 2013 ist der 18. Juni im deutschsprachigen Raum der Tag der Mediation. Verbände, Ausbildungsinstitute und Organisationen gestalten an diesem Tag Aktionen zur Förderung der Mediation. Das Ausbildungsinstitut Perspectiva in Basel öffnet am Freitag, 18. Juni 2021 seine Türen am Auberg 9 in Basel. Eintritt frei.

Mehr



4.4. Bundesgerichtsentscheide zum Unterhaltsrecht

Mit mehreren kontrovers diskutierten, weitreichenden Entscheiden hat das Bundesgericht die geltende Praxis im Unterhaltsrecht angepasst. Zur Berechnung sämtlicher Arten von Unterhalt für Kinder oder Ehegatten verlangt der BGer-Entscheid, dass künftig nur noch eine bestimmte Methode anzuwenden ist. Zudem verlangen die Richter eine Praxisänderung bei der Frage, wann einem Ehegatten nach der Trennung oder Scheidung die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zuzumuten und in welchen Fällen von einer lebensprägenden Ehe auszugehen. Abzusehen ist, dass die Entscheide auch die Interessenlage von Medianden und den Inhalt und Ablauf von Mediationen bei Trennungen beeinflussen werden.

Die Mitteilung des Bundesgerichts dazu…



4.5. Bundesrat fordert Kinderrechte ein

Wer mit und für Kinder arbeitet, soll die Kinderrechte besser kennen und sich danach richten. Als besonders wichtig erachtet der Bundesrat das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Anhörung und Mitwirkung, etwa wenn sich die Eltern scheiden lassen oder ein Kind ausserfamiliär untergebracht werden soll. Fachleute, darunter auch Mediatorinnen und Mediatoren, sollen den Kinderrechten in ihrem Berufsalltag Rechnung tragen können, weshalb dieses Thema auch in die Aus- und Weiterbildung integriert werden müsse.

Die Mitteilung des Bundesrats im Wortlaut
Wie es derzeit um die Kinderrechte in der Schweiz steht, hat UNICEF untersucht



4.6. «Mehr Dialog wagen»

Dieses soeben erschienene Buch von Ljubjana Wüstehube und Dirk Splinter, dessen Untertitel eine Ermutigung für Politik, gesellschaftliche Verständigung und internationale Friedensarbeit verspricht, thematisiert die neue gesellschaftliche Polarisierung, die einen ganz neuen Dialog erfordert – über Corona. Die Mühen des Dialogs lohnen sich für Wissenschaft und Journalist*innen, für Politiker*innen und Kritiker*innen und alle, die an einer friedlichen Lösung interessiert sind. Wüstehube und Splinter verdeutlichen in ihrem Beitrag, wie wichtig Dialoge und Perspektivwechsel sind. Nur so kann eine Verhärtung der Debatte zwischen vielen unterschiedlich denkenden Parteien verhindert werden. Wolfgang Metzner Verlag, 336 Seiten, 28.80€.

Link



Impressum

Redaktion: Christiane Brem (französische Sprachversion), David Strohm (deutsche Sprachversion.
Versand: Geschäftsstelle FSM

Der nächste FSM-Newsletter erscheint im September 2021.
Redaktionsschluss ist der 20. August 2021.

 

SDM-FSM
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Walliser Verband für Mediation
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dime
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3000 Bern
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Fachgruppe BAUmediation SDM
8000 Zürich
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+41 79 463 93 36
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GPM Groupement Pro Médiation
8, rue des Vieux-Grenadiers
1205 Genève
+41 22 552 44 04
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Im Dornacher 13
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Koordination Mediation Bern
c/o Martin Zwahlen
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3000 Bern 14
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mediationbern.ch
Postfach 208
3000 Bern 7
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MédiaNE
Maison Neuchâteloise de la Médiation

Hôtel des associations
Rue Louis-Favre 1
2000 Neuchâtel
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MFS Mediationsforum Schweiz
Prof. Stephan Burkart / FHNW
Bahnhofstrasse 6
5201 Windisch
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www.mediationsforum.ch

Médiation Solution
Sur les Moulins 24
1026 Denges
+41 79 384 27 37
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www.mediation-solution.ch

Netzwerk Mediation im ländlichen Raum
Kontaktstelle
3000 Bern
+41 31 941 01 00
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SKWM Schweizer Kammer für Wirtschaftsmediation
Geschäftsstelle
c/o Zürcher Handelskammer
Löwenstrasse 11
Postfach
CH-8021 Zürich
+41 79 628 25 22
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www.skwm.ch

Schweizerischer Verein für Familienmediation SVFM
c/o Stephan Auerbach
Chemin des Bois-Jacquet 9b
1219 Aïre / GE
+41 31 556 30 05
info(at)familienmediation.ch
www.familienmediation.ch

Verband Mediation
Sekretariat
Bordeaux-Straße 5
4053 Basel
info(at)verband-mediation.ch
www.verband-mediation.ch

Verein Universitäre Mediation Schweiz UMCH
Nüschelerstrasse 49
Postfach 1415
8021 Zürich
+41 44 210 02 22
info(at)umch.ch
www.umch.ch

Verein Integrierte Mediation Schweiz
c/o Bernhard Metzger
Grundrebenstrasse 109
8932 Mettmenstetten

+41 79 303 58 82
bernhard.metzger(at)bluewin.ch
http://www.in-mediation.eu

 

Verein Mediation Freiburg VMF
Route des Dailles 15
1752 Villars-sur-Glâne
+41 79 937 22 09 / +41 79 233 71 80
mail(at)mediation-fr.ch
https://www.mediation-fr.ch

Verein Mediation Zentralschweiz (VMZS)
6000 Luzern
info(at)vmzs.ch / www.vmzs.ch
www.mediation-zentralschweiz.ch